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ALTE WEISHEITEN – NEUE LAGE

Die expansive Geldpolitik der Notenbanken hat die Geldmenge und den Schuldenstand der Industrieländer auf ein neues Rekordniveau steigen lassen. 2020 stieg nach Angaben des IWF der globale Schuldenstand der Industrieländer auf 124 Prozent des BIPs. Vor der Finanzkrise im Jahr 2008 lag dieser Wert noch bei 70 Prozent. Besonders der Anteil der Staatsschulden ist hier angestiegen.

Von vielen kritischen Stimmen wurde immer gewarnt, dass angesichts der Geldmengenausweitung der Anstieg der Inflation nur eine Frage der Zeit sei. Jetzt sind wir bei Inflationsraten von über 7% angekommen. Zwar spielen hier Sonderfaktoren, wie der Ukraine-Konflikt und die asiatischen Corona-Lockdowns eine Rolle, aber langfristig ursächlich ist die Geldmengenausweitung.

Für die verschuldeten Staaten sind hohe Inflationsraten bei niedrigen Zinsen ein Segen, denn die Schuldenlast wird real geringer. Für Anleger ist diese Kombination ein Fluch. Anlagebeträge auf Sparkonten entwerten sich rasant. Bei niedrigen Zinsen und hohen Inflationsraten gibt es für konservative Anlagen keine Fluchtbereiche mehr.

„Das Wichtigste ist, zu verstehen, dass Inflation kein Akt Gottes ist, dass sie keine Naturkatastrophe ist oder eine Krankheit. Inflation ist eine politische Strategie.“

Prof. Dr. Ludwig von Mises (sog. Österreichsche Schule)

Der strategische Ausweg besteht nur in Investitionen in Realwerten, wie Aktien, Edelmetallen und Immobilien.

„Wenn die Erzeugung von Geld (Ansprüchen) im Verhältnis zur Erzeugung von realen Gütern in der Wirtschaft zunimmt, müssen die Preise früher oder später steigen …“

„Der Inhaber einer Staatsanleihe oder eines auf Papiergeld gegründeten Bankguthabens glaubt, er hat einen gültigen Anspruch auf Realwerte. In Wirklichkeit sind aber mehr Ansprüche auf Realwerte im Umlauf, als Realwertevorhanden sind.“

Alan Greenspan (ehemalige US-Notenbankchef)

 

Investition in die Wertschöpfung von Unternehmen (Aktien)

Über die richtige Methode, an den Börsen zu investieren, wurde schon viel geschrieben. Am Ende bleiben ein paar Grundsätze, die immer noch und immer wieder Gültigkeit haben werden. Gerade in Krisenzeiten ist es von Vorteil, sich diese wichtigen Leitlinien zu vergegenwärtigen, um einen kühlen Kopf zu bewahren. Wir haben die wichtigsten Aussagen von Investmentlegenden und Experten zusammengetragen.

„Anfangs war ich der festen Überzeugung, die Börse sei die größte Erfindung der Welt. Ich bin noch derselben Auffassung.”

André Kostolany (Börsenguru)

Warren Buffett ist der wohl bekannteste und erfolgreichste Investor der Welt. Seine Investmentgrundsätze macht er immer mal wieder publik und versteht es, auch schwierige Zusammenhänge leicht verständlich zu präsentieren.

»Die Börse ist nur der Marktplatz, die Wertschöpfung findet im Unternehmen statt.«

Warren Buffett (Investmentlegende)

Dies zeigt auf, dass es eine reale Wertschöpfung nur in Unternehmen gibt. Und hier sind Unternehmen gemeint, die aufgrund ihrer Produktpalette oder Dienstleistungen eine Preissetzungsmacht haben. Das heißt, dass Firmen durch ihre Marktposition einen Absatzmarkt bestimmen- also einen Wettbewerbsvorteil haben. Dies sind im wesentlichen Unternehmen mit einer guten Dividendenrendite.

Anleger können hier durch ein breites, global diversifiziertes Investmentportfolio von diesem Grundsatz profitieren.

Durch eine globale Diversifizierung in Unternehmen werden Fehlinvestitionen und Fehlallokationen verhindert

„Wenn Du nicht bereit bist, eine Aktie für zehn Jahre zu halten, solltest Du auch nicht darüber nachdenken, sie für zehn Minuten zu besitzen.“

Warren Buffet

Dies weist auf die Langfristigkeit und die gute Auswahl von Aktienwerten hin. Insbesondere im kurzfristigen Bereich neigen Börsenkurse zu Unter- oder Übertreibungen, getrieben von Angst oder Gier. Durch langfristige Anlagehorizonte können kurzfristige Schwankungen nicht verhindert werden, sie spielen aber für das Investmentergebnis eine untergeordnete Rolle. Denn hinter jeder Aktie steht ein innerer Unternehmenswert, der nicht unbedingt mit dem Preis an dem Marktplatz Börse übereinstimmen muss.

„Aktien-Preise schwanken stärker als Aktien-Werte.“

Sir John Templeton (Investmentfonds-Gründer)

Anlegen in Krisenzeiten

»Der größte Fehler, den Anleger machen können, liegt darin, Kauf- oder Verkaufsentscheidungen von den aktuellen Schlagzeilen abhängig zu machen.«

Warren Buffet

Dies ist eine Kernstrategie des Value-Investing. Selektiere die Unternehmen nach Produkten, die auch in 10 Jahren noch funktionieren und lasse dich nicht von Stimmungen der Tagespresse verleiten. Die Nachrichten der Tagespresse zielen auf Gefühlslagen, aber Gefühlslagen sind beim langfristigen Investieren fehl am Platz.

Auch bei bewaffneten Konflikten und Kriegen sind seine Aussagen eindeutig:

Da bei bewaffneten Konflikten Geld durch verstärkte Inflation an Wert verliert und dies sei historisch immer so gewesen, sollte man in Krisenzeiten niemals Geldwerte besitzen, sondern reale Werte, wie Unternehmensanteile (Aktien) , Immobilien oder Edelmetalle.

„Kleinanleger sollten nie zocken. Kauft Standardwerte und ein Schlafmittel, um das Geschehen an der Börse auf Jahre zu vergessen, egal ob es draußen donnert und blitzt.“

Andre Kostolany

Fazit: Gerade in Zeiten von Null-Zinsen und weltweit ausufernden Staatsschulden werden die „Fluchtkorridore“ für Zinsanlagen immer enger. Für den strategischen Investor ist daher ein global ausgerichtetes, gut diversifiziertes Portfolio, das Schwankungen gezielt für die Portfoliostabilität nutzt (Rebalancing), die wesentliche Voraussetzung für stabile Renditen und Investmenterfolg. Zudem sollte man seine Vermögenswerte breit auch außerbörslich streuen, da trotz allen historischen Erfahrungen niemand eine Glaskugel besitzt.

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