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BAUZINSEN IM HÖHENFLUG!

Die Zinsen für Baukredite sind seit Anfang des Jahres im Höhenflug. Selbst Experten sind von der Dynamik überrascht. Erstmals ist der Zins für 10- jährige Festschreibungen im April über die Marke von 2 % geklettert. Vor einem Jahr lag dieser noch bei 0,5 %. Warum steigen die Bauzinsen derart stark an?

Als Hauptgrund für den starken Anstieg der Bauzinsen ist die Inflation zu sehen. Die hohen Inflationsraten von über 5 % pro Jahr zwingen die Notenbanken dem Markt Liquidität zu entziehen. Dies machen sie unter anderem durch die Erhöhung der Leitzinsen. Zwar hat die EZB, im Gegensatz zur amerikanischen FED, noch keine Zinserhöhungen beschlossen, jedoch hat der Markt diese Schritte bereits vorweggenommen. Wir befinden uns mitten in einer Zinswende.

Ein Grund für die höheren Inflationsraten sind die gestiegenen Energiepreise aufgrund des Ukraine-Konflikts. Für Immobilienerwerber gibt es dadurch zwei negative Effekte: Zum einen erhöhen sich die Immobilienpreise aufgrund der Verteuerung der Baustoffe, zum anderen werden die Finanzierungen der Immobilien teurer.

Bei einer Immobilie mit einem Kaufpreis von 500.000 Euro macht der Unterschied von einem halben Prozent Kreditzinsen folgenden Unterschied (10 Jahre Festschreibung und 2 % Tilgung) aus:

Zinssatz 1,5 % pro Jahr: Die monatliche Belastung liegt bei ca. 1.458 Euro. Die Tilgung über 10 Jahre beträgt 107.815 Euro. Kumulierte Zinszahlungen über 10 Jahre 67.183 Euro.

Zinssatz 2 % pro Jahr: Die monatliche Belastung steigt auf 1.666 Euro. Die Tilgung über 10 Jahre beträgt 110.599 Euro und die kumulierten Zinszahlungen an die Bank 89.400 Euro.

Trotz dieser Erhöhung der Bauzinsen gibt es dennoch Trost: Im Langfristvergleich sind die Zinsen immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Entscheidend sind nicht die Nominalzinsen, sondern die Realzinsen nach Abzug der Inflation. Aktuell sind die Realzinsen immer noch im negativen Bereich.

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